Der Apfelmarkt ist seit langem einer der wichtigsten Sektoren der europäischen und internationalen Agrarproduktion. Das Jahr 2024-2025 ist durch besondere Herausforderungen und Veränderungen sowohl bei der Produktion als auch bei den Handelsströmen gekennzeichnet, die sich direkt auf die Preise und die Aussichten für Erzeuger und Händler auswirken.
Preisentwicklung in der EU
Im April 2025 lag der Durchschnittspreis für Äpfel in der EU bei 95,6 € je 100 kg. Obwohl dieses Preisniveau im Vergleich zum Vormonat (März 2025) einen leichten Rückgang von 1,8% aufweist, bleibt es bei einem Anstieg von 4,5% im Vergleich zum April 2024 und einem deutlichen Anstieg von 18,2% im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt. Auf nationaler Ebene gibt es große Unterschiede:
Polen: Der Durchschnittspreis lag bei 71,1 Euro/100 kg, was einem Rückgang von 0,9% gegenüber März, aber einem deutlichen Anstieg von 19,4% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Italien: Preis von 98,0 EUR/100 kg, 2,0% höher als im Vormonat und fast unverändert gegenüber dem Vorjahr.
Frankreich: Preisrückgang auf 124,3 EUR/100 kg (-7,6% monatlich, -3,6% jährlich).
Deutschland: Anstieg auf 88,9 EUR/100 kg, was einem Anstieg von 2,2% monatlich und 11,1% jährlich entspricht.
Diese Schwankungen spiegeln die Dynamik des europäischen Marktes wider, wobei Polen seinen niedrigen Kostenvorteil beibehält, während Länder wie Frankreich und Italien aufgrund von Qualitätsmerkmalen weiterhin höherpreisige Produkte anbieten.
Apple-Produktion: Rückgang in Europa, Anstieg weltweit
Die Gesamterzeugung von Äpfeln in der EU wird für 2024 auf 10.389 Tausend Tonnen geschätzt, was einem Rückgang von 9,7% im Vergleich zu 2023 entspricht. Erhebliche Rückgänge sind in Ländern wie den folgenden zu beobachten:
Österreich: -49,1% (59 Tausend Tonnen)
Belgien: -34,3%
Tschechische Republik: -76,3%
Deutschland: -15,8%
Polen: -19,6% (3.190 tausend Tonnen)
Andererseits wurden in Griechenland (+56,4%), Italien (+8,1%), Spanien (+9,4%) und Dänemark (+40,0%) Zuwächse verzeichnet. Diese Zahlen spiegeln die Dynamik und die lokalen Schwankungen der europäischen Erzeugung sowie den Einfluss der Witterungsbedingungen und der landwirtschaftlichen Verfahren wider.
Die weltweite Apfelerzeugung erreicht 97.309 Tausend Tonnen, wobei China mit einem Anteil von 51% (49,6 Millionen Tonnen) dominiert, gefolgt von den USA, der Türkei, Polen und Indien. Die EU mit ihren 27 Ländern hat einen Anteil von 12,4% an der weltweiten Produktion und ist damit trotz eines Rückgangs im Jahr 2024 weiterhin stark vertreten.
Ausfuhren und Einfuhren von Äpfeln
Im Exportsektor exportierte die EU im Zeitraum 2023-2024 945.582 Tonnen Äpfel, wobei die größten Märkte das Vereinigte Königreich (125.463 Tonnen), Ägypten, Saudi-Arabien, Indien, Kasachstan und Brasilien waren. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre ist ein Rückgang der Ausfuhren um etwa 12% zu verzeichnen. Dies ist sowohl auf die geringere Produktion als auch auf den verstärkten internen Wettbewerb durch Drittländer zurückzuführen.
Die EU-Einfuhren stiegen im Zeitraum 2023-2024 auf 251.971 Tonnen. Die wichtigsten Herkunftsländer sind Chile, Neuseeland, Südafrika, Nordmazedonien und Moldawien. Dieser Anstieg zeigt den Bedarf des europäischen Marktes an zusätzlichen Mengen in der erntefreien Zeit.
Griechenland in der Europäischen Charta
Griechenland verzeichnet einen beeindruckenden Produktionsanstieg mit einem geschätzten Zuwachs von 56,4% im Jahr 2024 auf 287 Tausend Tonnen. Damit liegt das Land auf Platz 7 der EU-Erzeuger, was die Dynamik des griechischen Sektors bestätigt, insbesondere in Bezug auf Vielfalt, Qualität und Anpassung an internationale Trends.
Die wichtigsten globalen Trends
Im internationalen Handel ist China der führende Exporteur von Äpfeln (980.846 Tonnen), gefolgt von Italien, den USA und Polen. Auf dem Importmarkt stechen Deutschland, Indien und Russland hervor. Der internationale Handel ist ständig von Produktionsschwankungen, politischen Entwicklungen und Handelsabkommen geprägt.
Schlussfolgerungen und Perspektiven
2024-2025 wird voraussichtlich eine Übergangszeit für den Apfelmarkt sein, wobei die wichtigsten Herausforderungen darin bestehen, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, die Handelsströme zu optimieren und die Qualität und Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten. Die Preisentwicklung zeigt eine relative Stabilität mit leichten Schwankungen, während die Produktion in Europa zu schrumpfen scheint, was Chancen, aber auch Druck für Erzeuger und Händler mit sich bringt.
Griechenland hat mit seinem dynamischen Produktionswachstum und seiner Anpassungsfähigkeit an die Marktnachfrage das Potenzial, seine Position sowohl innerhalb der EU als auch im internationalen Handel weiter zu stärken. Die Nutzung von Qualität, Innovation und Exportchancen ist der Schlüssel zu einer neuen Ära des griechischen und europäischen Apfels.